Sex mit Kondom und anderen Verhütungsmitteln
Ich freue mich, dass du diesen Beitrag gefunden hast. Denn es zeigt mir, dass du dir über eine wichtige Sache Gedanken machst. Verhütung ist nicht für jeden selbstverständlich, und so passieren immer wieder Unglücke, wie ungewollte Schwangerschaften oder die Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Aus diesem Grund erfährst du in diesem Beitrag, was du beim Sex mit Kondom und anderen Verhütungsmitteln beachten musst, damit du dir weder irgendetwas einfängst, noch in nächster Zeit ein Kind bekommst.
Anders als man annehmen würde, ist Sex mit Kondom offiziell nicht die sicherste Methode der Verhütung von Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten. Naja das stimmt nur zur Hälfte, denn wenn es um die Verhütung von Geschlechtskrankheiten geht, dann ist das Kondom die einzig zuverlässige Verhütungsmethode. Bei richtiger Anwendung schützt das Kondom als einziges Verhütungsmittel effektiv vor Geschlechtskrankheiten wie Syphillis, Gonorrhoe (Tripper), Chlamydien und selbstverständlich auch HIV.
Und trotzdem ist Sex mit Kondom nicht die Nummer 1, wenn es um eine sichere Verhütung geht. Das liegt daran, dass es beim Sex mit Kondom immer wieder zu technischen Schwierigkeiten kommen kann. Die in erster Linie durch falsche Anwendung zustanden kommen.
Was beim Sex mit Kondom schief gehen kann
Beispielsweise wird das Kondom zuerst falschherum abgerollt und dann trotzdem noch benutzt. Hierbei können sich aber bereits Spermien auf dem Latex befinden und diese können bereits zu einer Schwangerschaft führen.
Das vermutlich häufigste Problem beim Sex mit Kondom ist jedoch, dass das Kondom unerwünschter Weise einfach reißt und das ist besonders ärgerlich. Das Reißen des Kondoms kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden.
So kann es daran liegen, dass das Kondom bereits vorher beim Aufreißen oder Abrollen durch die Fingernägel beschädigt wurde. Genauso gut kann es aber auch sein, dass das Kondom zu lange in deiner Tasche lag und deswegen zu viel Reibung, Hitze oder Kälte abbekommen hat und deswegen an Elastizität verloren hat.
Eine weitere Möglichkeit ist auch, dass die Vagina der Frau nicht feucht genug ist, das Kondom aus diesem Grund nicht gleiten kann und so schlussendlich reißt. Hier kann das richtige Gleitgel die passende Lösung sein. Jedoch solltest du hier besonders darauf achten, dass das Gleitgel auch für die Verwendung mit Kondom geeignet ist. Wenn nicht, dann steigt die Gefahr des reißenden Kondoms sogar noch weiter an.
Wenn du jedoch die richtige Lagerung und Anwendung befolgst, sollte Sex mit Kondom für dich die beste Verhütungsmethode sein und dir doppelten Schutz bieten.
Noch sicherer als Sex mit Kondom sind…
Außer Sex mit Kondom gibt es natürlich weitere effektive Methoden um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Kommen wir also zu weiteren sehr zuverlässigen Verhütungsmethoden.
Im Gegensatz zum Sex mit Kondom funktionieren die meisten etablierten Verhütungsmethoden mit Hilfe von Hormonen, wie Östrogen und Gestagene. Diese verhindern zum einen Eisprung und zum anderen verdickt sich die Schicht des Muttermundschleimes, wodurch es für die Spermien fast unmöglich wird zur Eizelle zu gelangen.
Eine Ausnahme bildet hier die Kupferspirale. Sie ist zwar im direkten Vergleich mit hormonellen Verhütungsmitteln nicht die sicherste Methode, erzielt in Studien aber immer noch einen besseren Wert, als das Kondom. Der Nachteil der Kupferspirale liegt hier allerdings darin, dass diese eine starke und schmerzhafte Menstruation häufig noch verstärkt.
Verhütungsmethoden wie das Hormonpflaster, die Minipille, der Vaginalring, die Spritze, eine Hormonspirale, Östrogenfreie Antibabypille und die gemeine Antibabypille und Hormonstäbchen, welches im Oberarm eingesetzt wird funktionieren alle mit Hilfe der oben beschriebenen Hormone.
Natürliche Verhütungsmethoden die mehr oder weniger sicher sind…
Neben den vielen hormonellen Verhütungsmethoden und den hormonfreien Verhütungsmitteln Kondom und Kupferspirale, gibt es zusätzlich noch natürliche Verhütungsmethoden, die auf Grund ihrer Natürlichkeit sogar von der katholischen Kirche akzeptiert werden. Studien belegen jedoch, dass diese Verhütungsmethoden nur unwesentlich seltener zu einer Schwangerschaft führen als wenn überhaupt kein Verhütungsmethode genutzt wird.
Zu den natürlichen Verhütungsmethoden zählen zum einen die Kalendermethode. Diese Methode berechnet anhand einer bestimmten Formel welche die fruchtbaren und welche die unfruchtbaren Tage im Zyklus der Frau sind. Heute wird diese Methode meist weniger zur Verhütung genutzt und stattdessen zur Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft.
Als weitere natürliche Verhütungsmethode sei das Messen der Körpertemperatur genannt. Hierbei stellt die Körpertemperatur den Indikator für den Eisprung dar. Sie ist zwar verhältnismäßig sicher im Gegensatz zu den bisher genannten natürlichen Methoden, aber auch hier passieren schnell Fehler bei der Messung.
Eine andere Methode ist das Beobachten des Zervixschleims, der sogenannten Billings-Methode nach dem Ärzte-Ehepaar Billings. Hierbei wird die tägliche Konsistenz des Scheidensekrets direkt nach dem Aufstehen über einen längeren Zeitraum immer wieder dokumentiert. Ist dieser Schleim dünnflüssig, wird er leichter durchdringbar für die Spermien. Ist er dickflüssiger und zieht weniger Fäden, so ist er für die Spermien weniger leicht durchdringbar.
Eine weitere natürliche Verhütungsmethode bildet zu guter Letzt auch noch die Hormonmessung. Diese ist sogar eine relativ sichere Verhütungsmethode im Vergleich zu den anderen natürlichen Methoden. Hierbei wird der Hormonhaushalt im Urin gemessen und damit bestimmt, welche die furchtbaren oder weniger fruchtbaren Tage der Frau sind.
Was passiert wenn man natürliche Verhütungsmethoden kombiniert
Als besonders sicher gilt auch die Kombination der natürlichen Verhütungsmittel durch die Temperaturmessung und der Dokumentation des Zervixschleims. Hierbei ergibt sich ein sehr guter, niedriger Wert nach dem Pearl-Index von gerade mal 0,3. Diesen Wert erreichen sogar die wenigsten hormonellen Verhütungsmittel. Sex mit Kondom erreicht auf dem Pearl-Index sogar einen der höchsten Werte mit 2 bis 12, der im Bereich der meisten natürlichen Verhütungsmittel liegt.
Alles in allem ist Sex mit Kondom zwar nicht das sicherste Verhütungsmittel, wenn es um die ungewollte Schwangerschaft geht, trotzdem sollte beim Geschlechtsverkehr gerade mit neuen Sexualpartner auf keinen Fall darauf verzichtet werden um eine zusätzlich zur ungewollten Schwangerschaft auch die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden.