Verhütung: Welche Verhütungsmethoden sind wirklich sicher?

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Verhütung: Welche Verhütungsmethoden sind wirklich sicher?

Unbeschwert den Sex genießen kann nur der, der verhütet.

Verhütungsmethoden gibt es heutzutage beinahe wie Sand am Meer. Doch sie alle werden unterschiedlich angewendet und haben verschiedene Vor- und Nachteile. Manche funktionieren hormonell, andere mechanisch. Doch was schützt wirklich? Wie hoch ist der Pearl-Index? Und welche Verhütung kommt für wen in Frage? In diesem Beitrag geht es rund um die Pille, Kondome, hormonfreie Verhütung, Spirale und was es noch alles auf dem Markt gibt.

Das Kondom: Der Spitzenreiter bei der Verhütung

Das Verhütungsmittel Nummer 1 ist und bleibt das Kondom. Warum? Das Kondom ist das einzige Verhütungsmittel, welches nicht nur vor Schwangerschaft, sondern auch vor Krankheiten schützt. Gerade bei einem One Night Stand oder Affären mit fremden Personen sollte daher immer mit einem Kondom verhütet werden, schließlich weiß man nicht, ob die andere Person wirklich gesund ist.

Das Kondom hat einen Pearl-Index von 2-12.

Der Klassiker ist die Pille

Bei Frauen ist nach wie vor die Pille (direkt nach dem Kondom) das beliebteste Verhütungsmittel.
Weiß man einmal, wie die Pille eingenommen werden muss, ist die Anwendung denkbar einfach. Zudem schützt die Pille zuverlässig.

Weiterhin wirken sich viele Pillen positiv auf das Hautbild aus, was besonders junge Mädchen sehr begrüßen. Auch die Abbruchblutung kommt immer auf den Tag genau, weshalb Frauen sich sehr gut darauf vorbereiten können und genau wissen, wann sie Tampons mit auf die Arbeit nehmen müssen.

Ein weiterer Vorteil besteht natürlich auch darin, dass die die Abbruchblutung verschoben werden kann. Somit muss sich die Frau in ihrem Strandurlaub nicht mit lästigen Hygieneartikeln herum schlagen.

Frauen, welche über Jahre die Pille eingenommen haben, wollen jedoch oft irgendwann auf diese verzichten. Grund dafür sind die zahlreichen Nebenwirkungen. Die Lust auf Sex kann sinken, die Anfälligkeit für Scheidenpilze und Zysten steigt. Diese Nebenwirkungen sind jedoch noch recht harmlos. Denn auch das Risiko für Herzinfarkte nimmt mit der Einnahme der Pille zu.

Die Pille hat einen Pearl-Index von 0,1-0,9.

Die Hormonspirale

Die Hormonspirale wird von den meisten Ärzten lieber bei Frauen eingesetzt, welche bereits ein Kind bekommen haben. Denn dadurch hat die Frau beim Einsetzen der Spirale in der Gebärmutter weniger Schmerzen. Der Vorteil der Spirale gegenüber der Pille liegt darin, dass Frauen nicht mehr jeden Tag daran denken müssen, ihre Pille einzunehmen. Denn wurde die Pille einmal vergessen und zu spät nach genommen, kann es zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen. Auch Durchfall und Erbrechen haben keinen Einfluss auf die Wirkung der Hormonspirale.

Wurde eine Hormonspirale eingesetzt ist es wichtig, dass die Frau regelmäßig zum Arzt zur Untersuchung geht und den Sitz der Spirale überprüfen lässt. Viele Frauen leiden allerdings unter der Hormonspirale an Schmierblutungen und stärkeren Schmerzen während der Menstruation.

Die Hormonspirale hat einen Pearl-Index von 0,16.

Die Kupferspirale

Die Kupferspirale wird ebenfalls in der Gebärmutter eingesetzt, wie auch die Hormonspirale. Im Gegensatz zu dieser gibt jedoch die Kupferspirale keine Hormone an den Körper ab. Auch hier spüren die Anwenderinnen beim Einsetzen und beim Entfernen der Spirale Schmerzen. Doch vor allem für Frauen, welche Angst vor den Nebenwirkungen der hormonellen Verhütung haben, ist die Kupferspirale eine gute Ausweichmöglichkeit.

Die Kupferspirale hat einen Pearl-Index von 0,9-3.

Eine weitere Möglichkeit zur Verhütung: Die Kupferkette

Die Kupferkette wirkt genauso wie die Kupferspirale, allerdings wird sie anders in der Gebärmutter platziert. Im Gegensatz zur Kupferspirale benötigen Frauenärzte eine bestimmte Weiterbildung, damit sie die Kupferkette legen dürfen.

Daher kann es passieren, dass die Suche nach einem Arzt, welcher die Kupferkette legen darf, ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Dies hat außerdem zur Folge, dass die Kupferkette von den meisten Frauenärzten seltener empfohlen wird, schließlich raten die meisten Ärzte ihren Patientinnen lieber zu einer Spirale, wenn sie die Kette nicht legen dürfen.

Die Kupferkette verrutscht wesentlich seltener als die Spirale, dies ist der ausschlaggebende Grund, warum sich viele Frauen lieber für die Kette als für eine Spirale entscheiden.

Die Kupferkette hat einen Pearl-Index von 0,1-0,5.

Der Verhütungsring

Bei einem Verhütungsring handelt es sich um einen durchsichtigen Kunststoffring, welcher zusammen gedrückt wird und anschließend wie ein Tampon in die Scheide eingeführt wird. Der Ring darf täglich für bis zu drei Stunden entfernt werden, ohne dass der Schutz darunter leidet. Daher nehmen ihn viele Frauen z.B. vor dem Sex heraus.

Nach 21 Tage wird der Ring herausgenommen, es erfolgt eine Abbruchblutung. Während dieser Zeit ist die Frau jedoch immer noch vor einer Schwangerschaft geschützt. Danach wird ein neuer Ring eingesetzt. Der Verhütungsring benutzt ebenfalls Hormone, um eine Schwangerschaft zu verhindern.

Somit hat der Verhütungsring dieselben Nachteile, die auch andere Verhütungsmittel an sich haben, welche über Hormone funktionieren. Auch hier kann es also zum Beispiel zur Gewichtszunahme oder zum Libidoverlust kommen. Dennoch beinhaltet der Ring weniger Hormone als die Pille, zudem wirken diese nur lokal im Unterleib und nicht im gesamten Körper.

Der Pearl-Index liegt bei 0,4-0,64.

Das Diaphragma zählt zur hormonfreien Verhütung

Das Diaphragma verhindert, dass die Samenzellen zur Eizelle gelangen, da der Muttermund verschlossen wird. Bei dem Diaphragma handelt es sich um weiche Kappen aus Silikon oder Latex, welche vor dem Sex in die Scheide der Frau gelegt werden. Die volle Wirkung erhält die Anwenderin nur, wenn sie zusätzlich auf das Diaphragma ein Gel gibt, welches die Spermien abtötet.

Es darf frühestens zwei Stunden vor dem Sex eingeführt werden und muss nach dem Geschlechtsverkehr mindestens noch 6 bis 8 Stunden in der Scheide verbleiben, da die Spermien noch so lange überleben können.

Wichtig für die korrekte Verhütung ist, dass das Diaphragma richtig sitzt. Hierfür ist es empfehlenswert, dass man von seinem Frauenarzt den richtigen Sitz überprüfen lässt. Zudem muss auch das Einsetzen zu Beginn erst noch geübt werden. Denn erst bei richtiger Anwendung bietet das Diaphragma sicheren Schutz.

Der Pearl-Index ist je nach Untersuchung sehr unterschiedlich und liegt zwischen 1 bis 20.

Natürlich kann die Verhütung auch noch durch andere Wege geschehen. Neben den bisher genannten Methoden gibt es beispielsweise auch noch die Dreimonatsspritze oder das Implantat. Beide haben jedoch oft recht starke Nebenwirkungen.

Daneben gibt es auch noch die Vasektomie. Die Vasektomie beim Mann oder bei der Frau lässt sich nur selten rückgängig machen und sollte daher erst durchgeführt werden, wenn die Kinderplanung abgeschlossen ist.

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